Familie Brisolakis und die Taverna Kriti

Direkt an der Uferpromenade in Kastri liegt diese Taverne. Hier kann man entweder überdacht auf der in das Meer hineingebauten Terrasse essen oder unter Bäumen direkt am Meer.

 

Maria und Jorgo servieren hier, zusammen mit ihrem Sohn Akis, kretische Köstlichkeiten. Oma Janulla hilft bei der Vorbereitung der aufwändigeren Gerichte. So sieht man sie oft schon morgens (nachdem Taverne und Straße gesäubert sind) beim zupfen und waschen der Zucchiniblüten für Dolmades.

 

Die kompromisslos natürliche kretische Küche findet hier treue Vertreter. Fragt man als "Neuling" zum Beispiel nach einem Ouzo oder Zippuro, bekommt man zur Antwort "sowas bekommst Du hier nicht. Da ist 'Glyco' drin, davon wird man dumm". Bei Jorgo gibt es nur Raki (kretisch: "Ratschí") - aus eigener Herstellung. Auch die Oliven und das Gemüse werden zu großen Teilen selbst angepflanzt. Mit etwas Glück gibt es zum Nachtisch eigene Feigen.

Jorgo ist der perfekte Wirt. Auch nach zwei Wochen überrascht er immer wieder mit neuen kulinarischen Höhepunkten. Wenn man möchte, kann man ihm getrost die Auswahl überlassen - man wird sicher nie enttäuscht sein. Dazu genügen ein paar "Eckdaten" wie z.B. viel oder wenig Hunger (polý bína / mono lígo fajitó) und nach was einem der Sinn steh z.B. Fleisch (Kréas) Fisch (Psári) oder ein paar Kleinigkeiten (Mesé). Dazu eine Karaffe Weißwein (Krassí áspro) oder ein Mythos.

 

Jorgo würde es nie zugeben, aber er spricht zahllose Sprachen sehr gut. Dabei hat er keine Scheu eine Bestellung auf deutsch oder französisch entgegenzunehmen und dann auf griechisch zu antworten. Man versteht sich eben.

Er freut sich (wie jeder Grieche) sehr über jedes noch so falsch ausgesprochene griechische Wort und weiß die Bemühung zu schätzen.

 

Im Herbst sind hier die Kalmare verschiedener Gattungen die besondere Attraktion. Sie kommen nachts, angezogen vom Licht der Taverne, in kleinen Gruppen bis direkt an die Terrasse und tragen dort ihre Kämpfe um die schönsten Weibchen aus. Dabei werden sie so unvorsichtig, dass man sie mit der Hand fangen kann.