Warum Kreta?

Hier sind wir also gestrandet – in Kastri, Viannos, Heraklion, Kreta, Griechenland

Wie kam es dazu?

Wir träumten schon immer von einem Plätzchen am Meer. Im April 2011,
nach vielen Reisen durch die Welt, hatten wir dann gemeinsam beschlossen:
Träumen ist schön, endlich ein Haus suchen ist besser – aber wo?
Eine Insel sollte es sein. Ein ganzjährig warmes Klima wäre schön, ein perfektes Meer sowieso Pflicht.

Wir gingen also in unserer Erinnerung (und in  Google Earth) noch einmal all die wunderbaren und auch die weniger wunderbaren Plätzchen durch, die wir bisher bereist hatten.
Afrika, speziell Kenia war in der näheren Auswahl, fiel trotz der atemberaubenden Natur und den vielen lieben Menschen weg. Politisch ist diese Ecke der Welt sehr schwierig, es fehlt an allem und wir fühlen uns dort leider nie ganz sicher.
In die Karibik (im Speziellen Barbados, Jamaika, Tobago und Curacao) sind wir schon lange verliebt, aber was nützt es dort ein Hüttchen (mehr wäre dort nicht drin gewesen) zu besitzen, wenn man zwei Tage unterwegs ist um dort hin zu kommen?
Auch gute und vor allem bezahlbare Flüge auf die Inseln vor Afrikas Küste, wie zum Beispiel Mauritius, sind immer schwerer zu finden.
In Asien oder der arabischen Welt wollten wir auch nicht sesshaft werden.

Also dachten wir „warum nicht Griechenland?“. Das Land in dem wir uns schon immer sehr wohl gefühlt haben, das wir mindestens jedes zweite Jahr bereisen und mit dem wir schon viele Höhen und Tiefen durchlitten haben.
So litten wir mit den Griechen als der Euro eingeführt wurde und alles über Nacht unbezahlbar teuer wurde. Viele unserer Lieblingstavernen und Geschäfte mussten schließen und das Leben wurde zusehends schwieriger.
Dafür war die Freude grenzenlos als Griechenland mit unserem Rehakles die Herzen der Fussballwelt im Sturm eroberte.

Wir werden Griechenland zwar leider nicht im Alleingang aus der Finanzkriese retten können, aber vielleicht finden wir noch irgendwo ein kleines intaktes Paradies wo wir einfach hineinpassen und wo wir lieben Menschen vielleicht auch mal etwas gutes tun können.
Auch die Sprachbarriere ist überwindbar weil Anastasia fließend griechisch spricht. Sven „versucht“ sich noch daran, muss aber noch über seinen Schatten springen um das gelernte auch anzuwenden.

Griechenland bietet außerdem ein unglaublich klares Meer, in dem alle Blau- und Grün-Nuancen zu finden sind. Eigentlich ist Griechenland „die schönere Karibik“. Es gibt dort spektakuläre Strände und Buchten, wie man sie selten auf der Welt findet und am südlichsten Zipfel Europas ist das Wasser auch noch die meiste Zeit des Jahres perfekt temperiert. Tatsächlich stellten wir fest, dass Kreta sogar südlicher liegt als große Teile Tunesiens.

Kreta also!

Wir bereisten die Insel innerhalb von sechs Monaten drei mal. Anastasias Schwester
meinte dazu: „Was sonst der Einkaufsbummel in der nächsten Stadt war, ist für euch gerade der „Häuslestrip“ nach Heraklion und Chania.
Bis auf eine kleine Ecke im Süden, haben wir die ganze Insel (teilweise leider noch viel zu  oberflächlich) gesehen und uns immer wieder aufs neue verliebt.

Was macht die Insel so besonders?
Man steigt aus dem Flieger und wird sofort von wärmenden Sonnenstrahlen umarmt.
Überall duftet es herrlich und unverwechselbar nach einer Mischung aus frischen Kräutern und Oliven. Vorne schimmert das blaue Meer und hinten heißen einen die schneebedeckten Levka Ori Berge „willkommen zuhause“.

Entlang der Südküste übertrumpfen sich die Berge der Küste mit noch höheren, noch weiteren, noch blaueren Aussichten auf das Meer.
Besonders an Kreta sind auch die unglaublich freundlichen Kreter. So viel aufrichtige und herzliche Freundlichkeit ist uns selten widerfahren. Überall wird man sofort interessiert angesprochen und mit „katze ligo“ (setz Dich doch kurz) zum erzählen eingeladen.
Die Gläser sind in Kreta immer buchstäblich "halbvoll". Ein leeres Glas wäre auch eine Schande für jeden kretischen Gastgeber. An Grenzen des Guten stößt man spätestens, wenn die Gastgeber vor Höflichkeit nichts essen bis man selbst völlig satt ist oder wenn man gerade eine Portion einer köstlichen aber viel zu großen Nachspeise bezwungen hat und sofort eine zweite, noch größere hingestellt bekommt. Hat man das Spiel aber einmal verstanden, stellt man fest, dass die Kreter bewusster mit Lebensmitteln umgehen, als das bei den opulenten Festschmausen auf dem Festland oft zu beobachten ist (aber keine Sorge, auch das gibt es auf Kreta ;-)

Als wir dann also auf einer unserer Rundfahrten nach dem Örtchen Chondros an diese erste Kurve kamen, von der man die Küste der Region Viannos überblicken kann, trafen sich unsere Blicke und es war klar: Dieses Fleckchen ist etwas ganz besonderes.
Ganz griechisch, sind wir zielstrebig in diese, in zahreichen Foren empfohlene, Taverna Kriti eingekehrt. Anastasia begrüßte den „minoischen Bilderbuchgastronom“ Giorgo mit den Worten: „Hallo, ist das das Paradies? Wenn ja, wollen wir bitte bleiben!“ und so kam das Eine zum Anderen und Jorgo stellte bei einem köstlichen Essen den Kontakt zu dem wohl angesehensten Elektriker und Immobilienmakler der 197 Seelen Gemeinde her – Michalis Somarakis, der uns sofort seine Hilfe bei der „Häuslessuche“ anbot und uns tatsächlich gleich „verstanden“ hat.
Spätestens nach diesem perfekten Mahl am Meer bei Jorgo und Maria wussten wir, dass wir nichts besseres finden würden und Jorgo und Michalis haben neben vielen anderen ein großes Stück dazu beigetragen, dass wir heute unseren Traum verwirklichen.